
Das deutsche Wort "Kongress" geht auf den lateinischen Wortstamm "congressus" zurück und lässt sich am ehesten mit "Zusammenkunft" übersetzen. Im deutschsprachigen Kulturraum versteht man aktuell unter dem Wort Kongress eine Zusammenkunft mehrerer Personen, die auf selbiger einen bestimmten – vorher abgegrenzten – Themenbereich bearbeiten.
Gemeinhin werden auch die Synonyme Konferenz, Symposium oder Tagung verwendet.
Unterscheidungskriterien verschiedenster Veranstaltungsformen
Folgt man den Auslegungen des Münchener Wissenschaftlers Eberhard Gugg handelt es sich bei Kongress, Konferenz, Symposium oder Tagung lediglich um Synonyme für identische Veranstaltungen, um eine, dem Sachverhalt nur ungenügend gerecht werdenden Vereinfachung. Vielmehr seien derartige Veranstaltungen in fünf Hauptgruppen - gegliedert nach einer ungefähren Anzahl der teilnehmenden Personen - aufzuteilen:
- Großveranstaltungen mit einem vierstelligen Teilnehmerkreis
- Kongresse mit einem hohem dreistelligen Besucheranteil
- Tagungen von einer Teilnehmerstärke um die 100 bis 200 Personen
- Symposien mit einer zweistelligen Teilnehmeranzahl
- Seminare und Kurse mit weniger als 30 teilnehmenden Personen.
Mitunter ist die Unterscheidung zwischen Tagung und Symposium heutzutage nicht mehr derart gegeben. Mittlerweile finden Tagungen auch in weitaus kleinerem Rahmen statt, während Symposien durchaus auch größere, dreistellige Teilnehmerzahlen verzeichnen können.
Gliederung eines (wissenschaftlichen) Kongresses
Kongresse und Symposien v.a. im wissenschaftlichen Kontext, sind häufig mehrtägige Veranstaltungen, die mittlerweile - fast schon standardmäßig - bestimmte Programmpunkte aufweisen. Zu Beginn einer solchen Veranstaltung wird ein Überblick über den Inhalt des Kongresses geliefert und versucht, selbigen thematisch zu umreißen, ehe einzelne Vorträge die verschiedenen Programmpunkte differenzierter beleuchten. Den Vorträgen folgen (forschungspolitische) Podiums- bzw. Forums-Diskussionen und -Debatten. Meistens endet ein Kongress mit der Verabschiedung einer Resolution zu den diskutierten Themen oder aber zumindest einem konsensfähigen Fazit aller Teilnehmenden.
Individuelle Teilnahmemotivation der Anwesenden
Die Motivation zur Teilnahme an entsprechende Veranstaltungen ist neben der Hoffnung, sich bezüglich bestimmten Themen auf den aktuellsten Stand der Forschung zu halten und entsprechend neue, wissenswerte Erkenntnisse zu erhalten aber v.a. auch das Knüpfen neuer und das Aufrechterhalten und Pflegen bestehender Kontakte. Einem Kongress kommt demnach neben der rein informativen Wissensvermittlung auch eine soziale Komponente zu.
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